Montag, 14. Dezember 2009

Willkomen zurueck, Fremder!

Kann man eigentlich Bangkok nicht moegen? Vielleicht bloede Frage, aber genau diese Frage stelle ich mir nach 3 Monaten Indien. Wahrscheinlich haette ich den beruehmt beruechtigten Kulturschock auch hier erlebt, wenn ich direkt von Wien nach Bangkok geflogen waere. Aber nach Indien & Bangladesch kann einem nichts mehr erschuettern.
Bangkok ist echt eine moderne Stadt und alles ist so sauber, echt ungewoehnlich. Und das Essen, Wahnsinn! Schon alleine deswegen lohnt es sich hier her zu kommen.

Bangkok und wahrscheinlich ganz Thailand ist recht einfach zu bereisen und dennoch, oder vielleicht gerade deswegen, fuehle ich mich nicht ganz so wohl. Schoene alte/neue Welt.
Ich habe mich eben bereits voll an die indischen Verhaeltnisse gewoehnt. Indien hat einfach einen gewissen Flair, an den wahrscheinlich Thailand nicht ganz rankommt. Indien muss ich erst mal ein wenig verdauen, bis ich es hier so richtig geniessen kann.

Dennoch ist es eine gute Wahl hier her gekommen zu sein. Habe ja bis jetzt nur Bangkok geehen. War nun fuer eine Woche hier, was definitiv zu lange ist, aber mein Visum fuer Myanmar brauchte leider seine Zeit.
Morgen habe ich meinen Flug wieder in eine andere Welt, und werde dort Weihnachten und Neujahr verbringen.

Myanmar soll ein tolles Land sein. Das Abenteuer hatte nur eine kurze Pause...

Montag, 7. Dezember 2009

Do It The Indian Way

So nach ueber 3 ausgebiegen Monaten ist mein Indien Trip zum einem Ende gekommen.
Natuerlich war ich aufmerksam und habe so die Eigenheiten dieser wunderbar anderen Kultur und Mentalitaet bis aufs letzte Detail dokumentiert:

- Autofahren ist extrem. Im Prinzip wird immer gehupt. Wer net hupt verliert. Wenn man auf eine Kreuzung zufaehrt und man hoert kein Hupen, heisst es man hat gute Chance, dass sie frei ist. Natuerlich sollte man selbst net aufs Hupen vergessen. Achja nie eine konstante Geschwindigkeit fahren. Beschleunigen, Bremsen, Beschleunigen, Bremsen, ...
- Gegessen wird mit Haenden, und wie. Mit der rechten Hand den Reis so richtig in mundgerechte Klumpen formen und rein ins Maul. Aber net den ganzen Klumpen, ein wenig Reis sollte wieder aufs Teller zurueckfallen.
- Geheiratet wird so jung wie moeglch. "Indians have no girlfriends, they have a wife", hat mir ein 20 jaehriger Inder mal erzaehlt.
- Toiletten... Aber wenn man genauer nachdenkt, braucht man wirklich kein Klopapier...
- Korrupt sein ist normal, ueberhaupt als Beamter. Ohne Schmiergeld kommt man sowieso nicht in den Genuss eines so "hohen" Amtes. Irgendwie muss man ja das damals geschmierte Geld ja auch wieder zurueckbekommen, oder nicht?
- Kinder, Kinder, Kinder. Ein Paar macht wenigsten soviele Kinder bis so einen Sohnemann hat. Ich habe schon von Familien mit 18 Kindern gehoert... aber vielleicht war es auch nur eine Sage.
- Brueder sind fuer Inder sehr wichtig, deshalb lieber 5 Kinder mehr als zuwenig.
- Autoradio und Fernseher auf Maximallautstaerke, ist aehnlich wie die Handhabung mit Zucker und Salz. Besser zuviel als einfach nur ausreichend.
- Inder singen viel und laut. Das Problem ist, sie glauben wirklich singen zu koennen...
- Indisches Englisch ist manchmal schwer zu verstehen bzw. umgekehrt. Wenn du auf einen Frage ein "Yesss" bekommst, kann das alles moegliche bedeuten nur nicht "Ja".
- Obwohl das Kastensystem offiziell immer unwichtiger wird, merkt man es doch auch als Aussenstaender, dass gewisse Menschen einfach respektloser behandelt werden.
- Cricket wird einfach ueberall gespielt.

Die Boarder Road Organisation, mit ihren Strassenschildern, ist mir echt sympathisch. Meine persoenliche Top 3:
3. "Better To Be Mr Late Than A Late Mister"
2. "Overtaker Beware Of Undertaker"
1. "Go Easy On My Curves"

Anbei noch ein paar Tipps die ich bis jetzt als Traveller so geben kann.
- Kaufe dir einen englischsprachigen Lonely Planet. Kein anderer Reisender kann deutsch, und wenn er vielleicht aus Deutschland oder Oesterreich ist, wird trotzdem in Englisch kommuniziert.
- Kaufe lokale Sachen. Chips, Popcorn, Suessigkeiten werden auch von Strassenverkauefern verkauft. Vielleicht koennen dadurch ein paar Trucks eingespart werden...
- Beim Zimmercheck pruefe die Matratze und lass dir das Bad/WC zeigen. Schau jedoch nie drauf, was so alles unterm Bett so tut.
- Investiere dein Geld in verschiedene Lokale, Restaurants und Shops. Nicht immer zum gleichen Standl gehen.
- Ich steh auf meinen Wasserfilter, du vielleicht auch!
- Nicht zu sehr an den ersten Tagen verzweifeln. Die Reise wird schoen, glaubts mir.
- Ich bin der Meinung das alle Reiseagenturen hier in Indien mit der Mafia zusammenarbeiten. Die sind nur an deiner Kohle interessiert und scheren sich einen Dreck um deinen Trip.
- Das Wichtigste: Plane *NIE* etwas, es kommt sowieso anders. Is zumindest bei mir so ;)!

Sonntag, 6. Dezember 2009

Hilfe, ich bin ein Star! Holt mich hier (nicht) raus!

Bangladesch ist ein aussergewoehnlich wunderbares (ich mutiere schon zum Serafin) Land. Obwohl vielleicht gewisse Argumente dagegebensprechen, wie eine noch hoehere Bevoelkerungsdichte oder eine gewisse groessere Armut im Vergleich zu Indien ist es eine tolle Erfahrung. Man ist im Prinzip der Star schlechthin, jeder moechte mit einem ins Gespraech kommen. Z.b. auf der Suche nach einem Internetcafe in Dhaka hat mich ein Bengali quer durch die ganze Stadt geschieft und hat einfach alles bezaehlt und anschliessend mich zum Essen eingeladen. Nein, und er hat keine einzige Gegenleistung verlangt, sondern bin eben Gast in seinem Land.

Nach einer Horror-Busfahrt (in Bangladesch sterben taeglich rund 32 Menschen auf Grund des Verkehrs) von Teknaf nach Dhaka habe ich dann gemeinsam mit Peter "The Rocket", ein Schaufeldampfer, nach Khulna genommen. Es waren echt entspannend 2 Tage auf dem Boot, aber auch nur deswegen weil dir die First Classe bittesehr genommen haben. Aber ehrlich gesagt eine andere Klassen verkaufen sie einem Touristen gar nicht... Es ist gerade in den Zeitungen ein Faehre, die untergegangen ist und 200 Menschen in den Tod gerissen hat, weil - und jetzt kommt's - sie vier mal so viele Menschen an Bord hatte, wie hoechstens zugelassen waere. Und ich gluabe unser Dampfer war net minder beladen. Ueberall auf dem Boot Menschen, die konnten gar nimmer liegen sondern die stapelten sich schon uebernaeinder. Manchmal echt ein Wahnsinn, wies in unserer Welt auch zugehen kann!

Wir konnten durch Glueck, oder ist es doch das verdammt gute Kharma?, das Rinderschlachten-Fest in Bangladesch so ziemlich aus dem Weg gehen. Das Problem war, dass jeder wegen den Feiertagen von Dhaka aufs Land fluechtete und Stauss und ueberfuellte Zuege am Programm waren.
Jemand hat mir erzaehlt das seine 12-Stunden Busfahrt aus Dhaka insgesamt 27 Stunden gedauert hatte, oder man musste die Zugsfahrt am Dach verbringen.
Ich habe zum Glueck davon nichts mitbekommen, ausser ein aussergewoehnlich ruhiges Dhaka ;).

Aber lasst euch net abschrecken von meinen Horrorgeschichten, Bangladesch ist eine einzige tolle Erfahrung.

Anschliessend bin ich direkt nach Kolkata gereist. Hatte die verschiedensten Leute die ich so getroffen habe ueber Kolkata befragt und ueberraschendweise waren alle deren Eindruecke und Erlebnisse positiv.
Und ich kanns euch sagen, Kolkata hats drauf. Die Stadt mag Probleme haben aber es ist eine schoene Stadt. Im Gegensatz zu Dehli, koennte ich mir vorstellen hier laenger zu bleiben. Es gibt einen riesigen Park, tolle alte Kolonialgebaeude der Briten und ueberall findet man Buchlaeden, Leseecken oder sonstige einladende Geschaefte. Und Bengalis sind einfach durch die Bank freundliche Leute.

Dennoch ich kann nicht ewig hier in Indien bleiben, ja ich koennte noch den Sueden bereisen, jedoch habe ich fuer morgen Dienstag meinen Flug nach Bangkok gebucht. Thailand ich komme!!! Mal schaun wies mir weiter oestlich so gefaellt!

Sonntag, 29. November 2009

Island In The Sun - The Bengali Style

Sonne, Strand und Kokosnuesse - und das ganze auf der kleinen Insel namens St. Martin am suedlichsten Zipfel, was sich noch Bangladesh nennen darf, nahe der myanmarischen Grenze. Es ist wortwoertlich ein Urlaubsparadies fuer die besser betuchten Bengalis. Westlich Touristen gibts im Prinzip nicht.

Wir waren jedoch vor dem grossen Run hier und hatten echt einsame Sandstraende. Das Meer ist ueberraschend sauber und klar und die Wellen waren recht spassig. Es gab jeden Tag super billigen frischen Fisch und eine Menge Kokosnuesse.
Bangladesh ist echt noch billiger als Indien. Nur der Alkohol hat halt gefehlt. Bangladesh ist halt doch ein muslimisches Land und Alkohol wird von Myanmar geschmuggelt. Burmesischer Whisky oder Rum ist aber kaum der Rede wert.

Gemeinsam mit Peter, dem Engleander, traffen wir echt eine tolle Gruppe von 6 Bengalis, die auch gerade hier Urlaub fuer 3 Tage machten und es war echt toll mit ihnen. Es waren auch ein paar nepalische Studenten hier, welche alle in Chittagong oder Dhaka studierten, weil das Angebot von Studien in Bangladesh um einiges besser ist als in Nepal.
Am Samstag wurde dann ploetzlich die Insel von Hinduisten ueberrant, weil sie sozusagen vor dem eigenen Land fluechteten: An diesem Tag war ein Feiertag fuer die Moslems und es wurden eine Menge Rinder geschlachtet. Und da die Kuh fuer gewoehnlich fuer einen Hinduisten heilig ist, musste sie sozusagen fuer kurze Zeit auf eine einsame Insel auswandern, um die ganze Massenschlachterei nicht zu sehen ;)! Aber keine Angst, auch auf der Insel wurde gemetzelt.

Bangladesh hat fast mehr Flair als Indien. Es gibt zwar fast keine Sehenswuerdigkeiten, deswegen gibts hier auch keinen Tourismus, aber gerade das macht es aus. Die Leute sprechen fast kein Englisch, nichts ist in Englisch angegeben und tja die Leute sind westliche Touristen einfach net gewoehnt und dementsprechend wirst du auch behandelt. Aber mehr dazu in einem anderen Blog.

Derzeit bin ich gerade in Dhaka und es ist eine erstaunlich gruene Stadt. Die Luftverschmutzung ist auch recht akzeptabel. Dhaka, nein ganz Bangladesh, ist mit Fahrradrikschas ueberfuellt.

In den naechsten Tagen bekommts ihr dann etwas mehr Infos, bzw. auch hoffentlich endlich bald mal Fotos ;)!

Montag, 23. November 2009

I have the People's Republic of Bangladesh Visa!

Wir waren heute auf der bangladeshischen (gibts das Wort?) Botschaft und haben dort das Visum beantragt. Und es war wieder mal ein Krampf. Anscheinend hat Bangladesh Angst vor Touristen... Zuerst wollten sie uns nur ein 7 Tage Visum geben, anschliessend wurde uns ein Gespraech beim zustaendigen Botschafter gewaehrt und tata wir konnten ein 15 Tage Visum fuer sage und schreibe 70 Euro rausholen. Ja, 70 Euro hat der Stempel gekostet und wir duerfen nicht ausfliegen sondern nur durch eine bestimmte Grenze ausreisen. Fuer Gel und James waren die Kosten sogar noch ein Drittel mehr.
Mit ein wenig Bauchweh habe ich dann im Endeffekt doch zugestimmt (der Flug von hier nach Kolkata wuerde so ziemlich das gleiche kosten) und d.h. ab morgen gehts dann auf nach Bangladesh.

Ich habe mich jedoch heute von den beiden Australiern getrennt, weils einfach nimmer so gepasst zwischen uns.
Habe am Amt einen schon etwas aelteren Englaender getroffen und werde mit ihm ab morgen zumindest die ersten Tage Bangladesh erkunden. Ich habe schon ein paar Ideen was ich gerne sehen moechte. Ich hoffe das Zeitlimit erlaubt es. "Bangladesh is not so big, fifteen days are more than enough", hat uns die Botschaft jedoch getroestet.

Indien, bye, bye, fuers erste.

Donnerstag, 19. November 2009

"Whats your country, sah?"

Also viele Touristen habe ich bis jetzt noch nicht hier entdeckt gesehen (im Ganzen 3 Schweizer).
Das mag wohl unter anderem daran liegen, dass gewisse Staaten im Nordosten Indiens einen schlechten Ruf haben. Es gibt insgesamt 7 Nordoststaaten wobei man nur 3 als auslaendischer Tourist wirklich besuchen darf. Fuer den Rest braucht man Permits, da die Sicherheit nicht immer gewaehrleistet werden kann. Darunter faellt leider das Nagaland und Arunchal Pradesh. Letzteres ist wahrscheinlich eines der interessantesten Fleckchen Erde ueberhaupt (wahrscheinlich auch daran weil es vom Tourismus soweit verschont ist). Vielleicht wird es sich in naher Zukunft bessern.

Anyway es war eine gute Entscheidung den Zug hierher zu nehmen, und Assam, Mehalaya und Tripura sind, wenn man Zeit hat, einen Besuch wert.

Guawathi, in Assam, der Verkehrsknotenpunkt zwischen dem Nordosten und dem Rest von Indien, soll angeblich die am zweitmeisten verschmutzte Stadt sein (hinter Varanasi). So arg habe ich es jedoch nicht empfunden, dennoch war ich froh schnell den Jeep nach Sillongh, im Bundesstaat Meghalaya, genommen zu haben.
Waehrend der Fahrt hatten wir leider einen Unfall, aber zum Glueck ist nichts aergers passiert. Unser Fahrer war viel zu schnell dran und hatte einen Crash mit einem Militaertruck.

Shillong ist eine nette Hillstation und man kann es durchaus zwei Tage aushalten. Ich verbrachte einen vollen Tag in Cherrapunjee, ca. 70 km suedlich von Shillong, wo man vor allem die Nohkalikai Wasserfaelle besichtigen kann. Dieses gibt soll angeblich das regenreichste ueberhaupt sein und die Szenerie erinnert ganz an Schottland. In Shillong hatte ich bis jetzt die grindigste Unterkunft ueberhaupt, so grindig dass ich eigentlich gar net weiter drueber nachdenken moechte...

Ich war dann am Ueberlegen was ich als naechstes angehen soll und wollte meinen Trip schon Richtung Kolkata angehen (um von dort dann nach Bangkok zu fliegen) bis sich ploetzlich Gel wieder bei mir gemeldet hat und den Vorschlag Bangladesch eingebracht hatte.
Gemeinsam mit ihrem Freund, James, haben wir dann die 20 Stunden Fahrt mit dem Bus nach Agartala, in Tripura, angetreten und das war mal eine Fahrt. Uns wurde der "Sitz"platz in der Fahrerkabine angeboten, mit 15 anderen, und kanns bis jetzt no net fassen, wie ich nur diese Fahrt ohne jegliche Drogen uebestanden habe. Die Strassen hier sind breit fuer gerade mal einen Truck, d.h. wenn unser Bus ueberholt hat, dann fuhr er natuerlich immer aufs Bankett raus, und jeder Ueberholvorgang ist so richtig ein Adrenalinpush (3-2-1-Bungee). Ueberhaupt auf den Strassen sind nur Trucks unterwegs, Autos koennen sich eben die wenigsten leisten.

Agartala liegt an der Grenze zu Bangladesh und es ist wirklich eine nette Stadt. Also wir sind hier wirklich die einzigen Touristen und es gibt vielleicht mal 3 Gaestehauser und nur einheimischen Restaurants. Juhu Chilli ereits zum Fruehstueck!!!
Wir hatten heute einen Ausflug nach Udaipur, ein wenig Sightseeing und sind dann zum Essen eingeladen worden. Ein Mann bereitet sozusagen ein Trauermahl fuer seine grosse Familie, da ein Bekannter erst kurzlich verstorben war, und es waren bis jetzt die besten indischen Gerichte ueberhaupt. Sweet Curry ist sooo gut!!!

Die Gastfreundlichkeit der Menschen hier ist echt bemerkenswert. Jeder will das Land und den Namen von einem wissen und es scheint ein gegenseitiger Wettbewerb zu sein, wer laenger mit einem Westener sprechen kann. Echt witzig!

Dennoch wenns am Schoensten ist sollte man weiterziehen deshalb besorgen wir uns morgen das Visum fuer Bangladesch und hoffen die ersten Tage gut zu ueberstehen.

Mittwoch, 11. November 2009

Indien, wo bist du?

Nach einer anstrengenden und langen Zugfahrt von Varanasi nach Silighurhi bin ich spaet in der Nacht in Darjeeling angekommen.
Darjeeling ist eine schoene Hill Station am Fusse des Himalayas. Von hier aus hat man einen wunderbaren Ausblick auf Indiens hoechtsen Berg, dem Kanchenjunga, der zugleich der dritthoechste ueberhaupt ist.
Der Sonnenaufgang von Darjeeling hier ist fantastisch. Bevor man die Sonne ueberhaupt sieht, verfaerbt sich die Spitze des Berges violett gelb. Nach und nach wird dann der ganze Berg beleuchtet bis man dann endlich selbst die gelbe Kugel erblickt. Hier ist es echt leicht frueh aus den Federn zu springen!

Nach zwei entspannenden Tagen in Darjeeling habe ich gemeinsam mit Gel, einer Australierin, die naechste Woche in Sikkim verbracht. Bevor man in Sikkim einreisen darf braucht man jedoch ein Permit. Um das Permit zu bekommen muss man zwei Aemter besuchen die jedoch an verschiedenen Stadtenden von Darjeeling liegen. Ein Paradebeispiel indischer Buerokratie.

Mit dem Permit im Reisepass darf man dann endlich "einreisen". Eigentlich koennte man Sikkim ja als eigenes Land betrachten. China wollte dieses Fleckchen Land schon immer haben, aber Indien bekam es letztendlich 1975. Wobei man Sikkim mit dem Rest von Indien wirklich nicht vergleichen kann. So ziemlich alles ist anders. Die Menschen, der Alkohol, die Umwelt, die Umgebung und siehe da Sikkim hat Geld. Die Regierung hat erstaunlicherweise viel Kohle in Sikkim hineingebuttert um eben die Bevoelkerung auf ihrer Seite zu haben.

Obwohl Sikkim sehr klein ist hat es einiges zu bieten. Zum ersten waere da Mal die permanente herrliche Aussicht auf den Kanchenjunga, zum Zweiten waere dann das Trekking und zum Dritten die Menschen selbst, die dieses Land so reisenswert machen.

Sikkim ist beruechtigt fuer seine Alkoholiker, ja genau. Der Lonely Plante schreibt in der Rubrik "Gefahren & Aergernisse", dass Sikkim sehr sicher ist, nur einzig die Unberechenbarkeit der Alkoholiker sollte man nicht unterschaetzen. Und wo bekommt man schon standardmaessig 6cl Schnapsglaesser?
Aber die Leute hier sind so freundlich und zurueckhaltend, dass sie schon fast schuechtern sind.

Gangtok, die Hauptstadt Sikkims, ist ueberraschend westlich. Man sieht Geschaeftsmaenner herumspazieren und die Einkaufsstrassen erinnern mich echt an Europa. Keine Kuehe auf den Strassen und kein Muell. So weit ab vom Schuss und doch so modern. Aber vielleicht hat Sikkim einfach nur eine besser (vielleicht nicht so korrupte) Regierung.

Obwohl man durch halb Indien reisen muss, um nach Sikkim zu gelangen, ist es echt empfehlenswert. Durch die angespannte Situation mit China (laut China ist Sikkim ein eigenes Land *g*) darf man jedoch nicht das ganze Land erkunden bzw. braucht teure Permits fuer gewisse Regionen. Doch was man als normaler Tourist so alles sehen darf, ist definitiv eine Reise hier wert.

Wie wir nach Darjeeling zurueck gekommen sind, ist uns ploetzlich etwas aussergewoenliches auf den Strassen aufgefallen. Ueberall waren Schilder und Flaggen mit der Aufschrift "Ghorkaland" zu sehen es wird kein Alkohol mehr ausgeschenkt. Darjeeling und die umgebende Orte gehoeren zu dem Staat Westbengalen. Obwohl Darjeeling eigentlich durch den Tourismus und der Landwirtschaft (vor allem dem Tee) viel Geld macht, fliessen alle Einnahmen in den Sueden und die Region profitiert sehr wenig davon. Keine Buerger hier ist in der westbengalischen Regierung vertreten. Ein gutes Beispiel wie korrupt Indien ist. Deshalb wollen die Einwohner hier einen eigenen unabhaengigen Staat namens "Ghorkaland" haben.
Warum kein Alkohol mehr ausgeschenkt wird liegt darin, dass gerade bei alkoholischen Getraenken die Steuer sehr hoch ist und sehr viel Geld daher nach Kolkata fliesst. Am kommenden Dezember gibt es angeblich die naechste grosse Runde, und hoffe ihre Forderungen werden diesmal erfuellt. Free Ghorkaland *g*!

Ich hatte eigentilch geplant Indien bald zu verlassen aber habe mich nun dazu entschlossen noch 1-2 Wochen hier zu bleiben. Und zwar geht die Reise weiter in die Nordoststaaten Indiens.

Stay tuned!

Montag, 2. November 2009

Stadtkuehe in Varanasi

Ich bin am Donnerstag zu Mittag in Varanasi angekommen und hatte gleich meinen zweiten Kulturschock hier in Indian, nach Paharganj. Varanasi, auch gerne Banaras genannt, ist die Stadt mit dem bis jetzt meistem hinduistischen Flair. Da kann kein Platz in ganz Rajasthan mithalten.

Das absolute Highlight sind die Ghats entlang des Ganges. Man darf sich aber keine wunderschoenen saubere Stege erwarten, es ist und bleibt Indien, obwohl gerade hier soviele Touristen sind. Der ganze Muell der sich ueber den Tag ansammelt wird spaetestens naechsten Morgen in den Ganges gespuehlt und wahrscheinlich endet auch das Kanalsystem im Ganges. Irgendwie unverstaendlich, ist der Ganges jedoch speziell an dieser Stelle so heilig. Gerade aus letzterem Grund nehmen dennoch jeden Tag hunderte Inder ein Bad im Ganges, putzen sich die Zaehne und manche nehmen sogar einen Schluck davon.

Bevor den Ghats befindet sich die Altstadt mit ihren engen und verwinkelten Gassen, die eigentlich ein riesengrosses Labyrinth bilden. Am coolsten sind die Kuehe bzw. Bueffel. Wer glaubt Kuehe sind keine Stadttiere, der irrt gewaltig. Sie gehen durch die Gassen wie kein anderer, staendig auf der Suche nach essen und einem Liegeplatz. Ich mag die Kuehe hier, obwohls man nie weiss ob sie einem jetzt mit den Hoernern aufspiessen wollen oder nicht, manche sind halt verrueckt, so wie manche Inder *g*!

Ich habe mir erzaehlen lassen, das vor ca. 25 Jahren Varanasi aus ca. 80 tausend Einwohner bestand, die meisten waren Sadhus, und die Touristen waren meist Hippies. Jetzt hat die Stadt um die 1,5 Millionen Einwohner und man merkt wie alles aus den Naehten platzt, ueberfuellte Altstadt, Strassen und Ghats. Eigentlich hat Varnasi die gleichen Probleme wie jede andere Stadt in Indien...

Varanasi ist vor allem dafuer bekannt, dass hier die Menschen ihre letzte Ruhe finden. Im Minutentakt geht ein Trauerzug durch die Gassen bis zum Ghat, anschliessend wird der verhuellte Leichnam in den Ganges getaucht und auf einem brennenden Holzhaufen gelegt, alles unter der Teilnahme der Oeffentlichkeit. Ich habe mir erzaehlen lassen, dass jeden Tag um die 200-300 Leichname verbrannt werden. Je niedriger die Kaste desto naeher wird er am Fluss verbrannt. Und wo gibts schon 20 Meter entfernt von Leichenverbrennung Strassensnacks?! Aber zum Glueck wird daraus keine grosse Touristenattraktion gemacht und es laueft alles so respektvoll & human ab.

Banaras ist eine heilige Stadt man fuehlt diese spezielle Atmosphere hier, auch als Nicht-Hinduist. Verstaerkt wurde dies durch einen riesengrosses Lichterfest, namens Dev-Dipawali, das gestern, also Montag, stattgefunden hat. Es war echt toll, die ganzen Ghats waren wie ein Lichtermeer und die Menschen waren in guter Stimmung. Jedoch sind wie bei jedem indischen Festival wieder hundertausenden Leute unterwegs und mit der Zeit wirds einem dann einfach zu viel. So wie bei Diwali wurde auch ganze Nacht wieder Feuerwerk geschossen.

In Banaras habe ich bis jetzt die meisten Shops gesehen und man kann hier handeln bis zum Umfallen. D.h. wer sich einkaufsmaessig austoben moechte am besten hier zuschlagen.

Ich war diesmal in einem wahren Backpackerhotel, gleich nebendem Burning Ghat. Mein Zimmer war gerade mal 70 Rupien, und dementsprechend sah es auch aus. Aber genauso wie ich es wollte.

Die Fotos sind bereits upgeloadte und Kommentare dazu folgen in den naechsten Tagen.
Heute am Abend gehts dann auf nach Darjeeling, ein ca. 24 Stunden ride mit Bahn und Bus! Yiiihhaaa!!!

Dienstag, 27. Oktober 2009

Gompa Hunting in Leh

Ich hatte die letzten Tage keine lazy days in Delhi sondern bin in den hohen Norden nach Leh geflogen.
Wer schon mal in Leh war, wird sich jetzt fragen, was man um diese Zeit denn dort sucht. Ich habe eigentlich meine Reise extra Anfang September angesetzt damit ich nicht zu spaet in Leh bzw. Ladakh bin. Aber aus irgendwelche Gruenden bin ich bis jetzt nicht nach Leh gekommen...

Deshalb hatte ich die Idee jetzt noch schnell wieder nach Ladakh fuer 3 Tage zu fliegen.
Leh, die Touristenstadt in Ladakh schlechthin, liegt auf 3500 Meter Hoehe mitten im Industal umgeben von Bergen.
Jetzt, Ende Oktober, ist Leh, die eigentlich vom Tourismus lebt, wie eine Geisterstadt. Fast alle Shops & Restaurants sind geschlossen und es war schwer eine Bleibe zu finden. Es gibt Wasser nur aus Kuebeln, und Warmwasser gibts eigentlich nicht. Die Hauptsaison in Leh ist im Juli und August, weil es dann am waermsten ist.

Aber gerade das machte es interessant. Es herrschte eine eigenartige, aber absolut positive, Stimmung. Es waren nur sehr wenige Touristen hier. Obwohl in Ladakh fast ganzes Jahr die strahlend blauer Himmel ist, wird es im Herbst und Winter saukalt. In der Nacht fallen die Temperaturen so stark, dass ich fast nicht schlafen konnte. Waehrend des Tages ist es jedoch echt angenehm in der Sonne.

Am ersten Tag kam ich in ein Gespreach mit einem Einheimischen und er erzaehlte mir, dass in Leh gerade ein Filmteam aus Frankreich hier ist. Sie drehten einen Film ueber tibetanischen Nomanden und er ist gemeinsam mit einem jungen Maedchen der Hauptdarsteller. Weil sie in Tibet keine Genehmigung fuer den Dreh bekommen haben, drehten sie den Film nun in Ladakh.
Ich habe dann das Filmteam getroffen und kurz beim Dreh zugeschaut. Leider drehten sie zum diesen Tag keine eigentliche Szene sondern nur das Interview mit ihm.
Der Film heisst "Child of Yak" und kommt naechstes Jahr Maerz ins franzoesiche Fernsehen, und es ist sehr wahrscheinlich dass der Film auch auf Arte gespielt wird.

Ich habe die Chance genutzt und mir fuer 2 Tage ein Motorrad ausgeborgt, und ich sags euch es ist so laessig durch den Himalya zu fahren und die kleinsten Doerfer hier abzufahren und immer Ausschau auf buddhistischen Kloster zu halten. Obwohl ich eigentlich keine Erfahrung mit Motorradfahren habe, gings echt gut und die Strassen rund um Leh sind echt super. Es wollte mich einmal sogar die Polizei aufhalten, jedoch hatte ich weder Reisepass (musste ich dem Verleiher abgeben) bzw. geschweige denn einen Fuehrerschein dabei. Bin durch die Kontrolle einfach durchgefahren, weil ich wusste wenn ich stehenbleibe wuerde, bin ich wahrscheinlich einiges an (Schmier)geld los. Frechheit siegt!!!

Auf den Strassen ist fast kein Verkehr, man muss eigentlich nur auf Schlagloecher aufpassen. Hat man sich auf das eingestellt ist man jedoch der King on the Road. Hatte die ganze Zeit "Born to be wild" im Ohr und habe die Serpentinnen wie ein Profi gemeistert. "Ah, ein Strasse fuehrt vom Weg ab" und schon war ich dort...
Ich bin alle Doerfer rund um Leh abgefahren und habe mir dort das jeweilige Kloster angesehen und natuerlich geknippst wie ein Wahnsinniger. Also wer zumindest jetzt kein Fernweh bekommt, der ist einfach neidisch ;)! Ich glaub zuhause muss ich sofort den A Fuehrerschein machen.

Ich habe sehr nette und interessante Leute hier oben getroffen und bin froh gerade jetzt hier gewesen zu sein. Leh besteht eigentlich nur aus Hotels und Gaestehaeusern und ich will mir gar nicht vorstellen wies hier in der Hauptsaison zugeht.
Meine beruehmt beruechtigte Frage, "Was tut ihr hier im Winter eigentlich wenn die Temperaturen auf -30, -40 sinken" wurde wieder mit "Nichts" beantwortet. Unvorstellbar wirklich nichts zu tun, ausser vielleicht zu frieren. Aber ganz kauf ich ihnen das nicht ab.
Ich habe jedoch im Lonely Planet gelesen dass gerade im Winter in Ladakh die Zeit der Feste ist. Es waere sicher mal interessant einige Wintermonate hier zu verbringen... Wer ist dabei?

Ich hoffe ihr geniests die Fotos. Die Natur hier oben gefaellt mir so gut, dass es sicher nicht das letzte mal war fuer mich in Ladakh...

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Rajasthan Trip

Nach 16 Tagen Rajasthan Trip bin ich nun wieder back in Delhi. Delhi selbst wird mir immer sympathischer, vielleicht weil ich schon zuviel Zeit am Land verbracht habe. Es ist einfach nur cool mit dem Rikscha oder besonders mit dem Fahrradrikscha durch den gemeingefaehrlichen Verkehr zu fahren.

Unser erster Anfahrtspunkt unseres Trips durch ganz Rajasthan war Jaipur. Jaipur ist die Hauptstadt von Rajasthan und hat dementsprechend viele Einwohner. Jedoch ist die Stadt selbst recht sauber. Generell haben wir immer in super Hotels uebernachtet und so auch hier. Dort habe ich eine nette Familie aus Graz getroffen, die eine aehnliche Route machten, jedoch die umgekeherte Richtung.
In der Naehe von Jaipur steht der "Tempel des Sonnengottes", rund um den ein paar Sadhus wohnen. Bevor man den Aufstieg zum Tempel beginnt, gibt es ein eigenes Haus welches nur von Affen bewohnt wird. Man muss echt aufpassen, dass sie einem nicht die Kamera aus den Haenden reissen.
Ca. 11 km entfernt von Jaipur sahen wir das praechtige Amber Fort.
Uebrigens in Rajasthan kann man eine Menge Forts sehen, wobei jedes einen anderen Stil hat. Bevor die Briten nach Indien kamen, bewohnte immer ein jeweiliger Maharadscha ein Fort. Da jedoch heute ein Maharadscha nicht mehr zu sagen hat, als ein normaler Buerger, wird ein Fort in dem Sinne auch nicht mehr bewohnt. In jedem Fort gibt es immer eigene Raeume nur fuer Frauen, die ganz spezielle "Fenster" besitzen, wo man nur rausschauen aber nicht reinschauen kann. Jedes Fenster ein kleines Wunderwerk!
Ein Maharadscha hatte immer sehr viele Frauen, mit denen er neben dem Polo spielen auch immer Liebe gemacht hatte. So hat mans mir zumindest erklaert *g*.

Die naechste Destination war Pushkar und diese kleine Stadt kann ich echt nur empfehlen. Es gibt hier sehr viele - auf Touristen ausgerichtet - Shops welche in aller erster Linie
indisch-westliche Kleidung verkaufen.
So was ist nun indisch-westliche Kleidung? Im Prinzip Kleidung die nur von (meist jungen) Touristen getragen werden und du wirst keinen Inder damit finden. Warum diese Kleidung immer mit Indien verbunden wird, keine Ahnung.
Die Kleidung ist meist sehr einfach und traegt sich loose. Darunter fallen vor allem die Baloontrousers, senkrecht gestreifte Shirts und vor allem Schals, die ueber alle Koerperpartien getragen werden. Die Qualitaet stimmt jedoch nicht immer ganz.

Nach 2 Tagen Pushkar gings weiter ins suedliche Udaipur. Das Juwel dort ist der Pichola See. Warum Udaipur auf fast jeder Reiseroute dabei ist, haben wir James Bond mehr oder weniger zu verdanken. Der Film Octopussy spielte sich unter anderem am praechtigen Lake Palace ab.
Eines ist jedoch schade: Es gibt wirklich viele wunderschoene und praechtige Palaeste in Udaipur oder generell in Rajasthan, jedoch jedes wurde zu sauteuren Hotels umfunktioniert, d.h. man hat keine Moeglichkeit die Palaeste von innen zu sehen.

Zwischen Udaipur und Jodhpur gibts einen kleinen Ort namens Ranakpur, wo man die Jainisten Tempel besichtigen kann. Wirklich absolut empfehlenswert!
Die Tempel sind umgeben von Palmen. Der Haupttempel ist aus Marmor gemacht und ist der schoenste in ganz Rajasthan. Kann sich auf jeden Fall mit dem Taj Mahal messen.

In Jodhpur haben wir uns das Meherangarh Fort angesehen, was das beste auf unserer Reise war. Hier ist ausnahmsweise im Eintrittspreis eine Audiotour inkludiert, welche einem diesen Komplex wirklich gut praesentiert.

Nach Jodhpur sind wir vorbei an Jaisalmer nach dem ziemlich westlich gelegnen kleinen Dorf namens Khuri, welches sich eigentlich schon mitten in der Wueste befindet. Von dort aus, haben wir eine Nacht in der Wueste verbracht. Frueh am Morgen konnten wir dann den Sonnenaufgang mitverfolgen und anschliessend hatten wir ca. eine 2 stuendige Kamelsafari.
Reiten auf Kamelen (eigentlich waren es Dromedare) ist nicht das angenehmste, aber ich bin generell kein Fan fuers reiten. Scheiss mich ja schon von einem Pferd an *g*.

Nach der Kamelsafari gings zuruck nach Jaisalmer, wo wir genau eine Nacht verbrachten. An der Nacht auf Sonntag wurde in ganz Indien Diwali gefeiert. Diwali ist so ziemlich das wichtigste Fest der Hinduisten. Es wird mit viel Feuerwerk gefeiert, und vor allem die Kuehe auf den Strassen sind daher ziemlich aggresiv. Hans wurde beinahe von einer Kuh verletzt.
Im Gegensatz zu anderen Forts ist das Jaisalmer Fort wie eine kleine Stadt.
In den engen Gassen, in denen sich man leicht verirren kann, gibt es viele Moeglichkeiten um zu shoppen bzw. sein Geld durch Krimschkramsch los zu werden.

Den letzten Tag bevor wir nach Delhi gefahren sind, haben wir in Bikaner verbracht. Nichts wirklich sehenswertes dort, dient eher als Zwischenstopp. In Bikaner war gerade Zirkus und Moritz und ich haben die Chance genuetzt. Die besten Plaetze waren gerade mal 100 Rupies, was ca. 1 Euro 50 ist. Wir waren die einzigen Nicht-Inder dort und waren mehr oder weniger die Stars, weil jeder uns einen Sitzplatz neben einem angeboten. Wir haben uns absichtlich ein wenig abseits hingesetzt, und ein paar Minuten spaeter waren wir von Indern umringt.
Natuerlich ist das mit der Zeit auch sehr anstregend, weil sie dir staendig ihre Popcorns anbieten und sie glauben zu wissen, welche Sitzposition fuer dich am Besten ist.

Im Grossen und Ganzen war es eine nette Abwechslung zu den bisherigen Tagen in Indien.
Viele Touristen die nach Indien kommen, buchen meist mehrere
Tage mit dem Jeep oder Bus durch Rajasthan. Ich wuerde es nicht sehr empfehlen mit dem Zug bzw. oeffentlich dort zu reisen, weil es eben Plaetze sind die vom Tourismus leben und daher eher aggressiv verkauft wird.
Handeln macht Spass und mit der Zeit bekommt man ein Gefuehl wie viel was wirklich kosten koennte und um wieviel es dir angedreht wird. Und den Stress beim Kauf legt man mit der Zeit auch ab.
Oft ist auch besser nicht immer gleich "No" zu sagen sondern dem Verkauefer zu erklaren warum man es nicht kaufen will, weil z.B. die Qualitaet nicht stimmt oder man es einfach nicht braucht. Die meisten akzeptieren das. (Staubsauger)verkaeufer sind ja auch nur Menschen...

PS: Ich bin seit heute stolzer Gitarrenbesitzer hier in Indien ;)!!!

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Taj Mahal & Tiger Safari

Vor 2 Tagen hat der Trip quer durch Rajastan begonnen, gemeinsam mit Ralph & Grace sowie den beiden Oesterreichern. Eigentlich wollte ich alleine diesen Trip angehen bzw. mit anderen unbekannten Leuten, jedoch habe ich deisen Trip ueber eine Reiseagentur gebucht und leider war es nicht anders moeglich. (Neue Leute sind eben neue Erfahrungen...)

Das erste Anfahrtsziel war Agra. Und wer Indien ein wenig kennt, weiss, dass sich in dieser Stadt unter anderem das Taj Mahal befindet. Ich habe es zum ersten Mal vom Agra Fort aus gesehen und zwar waehrend dem Sonnenuntergang und es ist einfach nur wunderschoen. Der weisse Marmor nimmt das jeweilige Sonnenlicht auf und leuchtet dementsprechend. Daher ist es das Taj Mahal zu jeder Tageszeit ein neues Erlebnis. Ich versprechs ;)!

Am naechsten Tag zum Sonnenaufgang haben wir dann das Weltwunder besucht. Am Vortag haben wir uns noch belehren lassen, wie das Taj Mahal aufgebaut ist und der Marmor geschliffen wird und die einzelene Steine eingesetzt werden. Eine heiden Arbeit. Das besondere am Taj ist, dass alle 4 Seiten gleich sind, wirklich bis aufs letzte Detail!

Leider kann ich zu diesem Besuch in Agra keine Fotos raufstellen, weil ich vergessen habe, meine Speicherkarte in die Kamera einzusetzten. Aber es ist nicht ganz so schlimm, weil vom Taj Mahal bzw. Agra Fort gibts tausende von Fotos verstreut im Internet.
Die Frage ist nun, zahlt es sich wirklich aus den Eintritt zu zahlen & Stress auf sich nehmen und sich das Taj Mahal von der Naehe anzusehen?
Ich meine, es sieht von der Entfernung am Besten aus, jedoch sollte man sich unbedingt die Detailarbeiten am Marmor ansehen, nur dann kann man erkennen wie viel Arbeit wirklich dahinter steckt.
Jedoch Achtung, in Indien gibts die aussergewoehnlichsten "Berufe" bzw. "Freizeitbeschaeftigungen"! Z.b. treiben sich Inder herum, die Touristen anquatschen und (*natuerlich* kostenlos) die besten Plaetze fuer Fotos zeigen. So schnell kann man dann gar nicht mehr schauen und schon haben sie auch deine Kamera in der Hand und machen wie wild Fotos. Natuerlich hat jades Foto seinen Preis... Aber es ist so lustig anzusehen wieviel Touristen drauf reinfallen.

Man merkt das wir uns Richtung Sueden naehern, weil wir mehr und mehr exotische Tiere wie Affen, Kamele und Elefanten erblicken. Wofuer Pferde bzw. Esel im Norden eingesetzt wurden, werden sie hier jetzt durch Kamele und vereinzelt auch Elefanten ersetzt.

Wir befinden uns gerade in Sawai und heute waren wir im Ranthambare National Park um Tiger zu sehen. Wir waren im Jeep unterwegs und es gibt 4 Routen die man im Park drehen kann. Jedoch wird per Trip nur eine Route gefahren und wir hatten leider nicht das Glueck einen Tiger zu sehen. Auf einer anderen Route trieb sich zum Glueck vieler Anderer gerade ein Tiger herum... Schade haette gerne einen live gesehen. Die Fotos dazu befinden sich auf meinem Webalbum! Ein paar Kommentare folgen in den naechsten Tagen.

Achja, tausend Dank fuer die netten Worte hier in diesem Blog bzw. in den Emails. Dieser Blog wird durch euch noch beruehmt werden!!!

Sonntag, 4. Oktober 2009

Amritsar

Ich war fuer zwei Tage in Amritsar und habe mir dort vor allem zwei Touristattraktionen angesehen. Erstens der Goldene Tempel in Amritsar selbst und anschliessend die Grenzschliessungszeremonie in Attari, ca. 30 km westlich von Amritsar.
Dinge die ich durchaus weiterempfehlen kann!

Der Goldene Tempel ist der heiligste Schrein der Sikhs. (Der Begriff Sikhs ist dem einem oder anderen vielleicht noch ein Begriff, war doch vor ein paar Monaten ein blutiger Uebergriff bei uns in Wien.) Es sind hier alle Touristen herzlich willkommen und vor allem fuer auslaendische Backpacker steht ein eigener Bereich zur Verfuegung in dem man gratis Uebernachten kann und man hat sogar Warm- und Trinkwasser. Das nenn ich mal Service.
Im Goldenen Tempel hat jeder die Moeglichkeit auch zu essen – for free. Es gibt sogar eine eigene Chapati Maschine und riesengrosse Kessel voller Daal und Reis um die angeblich ueber 40 000 Pilger pro Tag zu verpflegen.

Danach am Nachmittag bin ich mit ein paar Backpackern nach Attari gefahren um die Grenzschliessungszeremonie zwischen Indien und Pakistan zu sehen. Es ist wirklich ueberrant dort mit tausenden von indischen Touristen. Die Zeremonie dauert ca. 30 Minuten und ist mit viel Popolismus verbunden. Nach einem kurzen Shake-Hand zwischen pakistanischen und indischen Soldaten werden die Grenzen ueber die Nacht geschlossen und es geht zum Glueck alles friedlich zu ;).
Wie gesagt, es wird ein riesen Event daraus gemacht, und der eigene Nationalstolz wird gestaerkt. Wenn man die Figuren der Soldaten sieht, erinnert es aber eher an einen Zirkus als an eine ernste Zeremonie, und als solches ist es auch glaube ich gedacht. Gut, dass es nicht immer hart auf hart zwischen diesen beiden Laendern abgehen muss.

Tja ansonsten bin ich zum ersten Mal in Indien mit dem Zug gefahren. Und nein keine super AC Klasse mit Ledersitzen mit Massagefunktion, nein plain Second Class, wies der 08/15 Inder halt so macht. Also ich muss sagen, ich haetts mir aerger vorgestellt, ganz im Gegenteil es ist nicht wirklich schlimm. Man hat zwar sehr wenig Platz und ab und zu hat man auch die Chance eine Kakerlake zu toeten (ist aber ganz selten :)). Wenn man sich halbwegs fit fuehlt (d.h. Klo nur fuers pinkeln benutzen muss), und vielleicht nicht mit Gucci Handtasche bzw. Armani Rollkragenpolluver auftaucht kann ich es echt nur empfehlen.

Bin derzeit in Delhi und zwar diesmal nicht im (Elends)viertel Paharganj sondern in Laj Pat Nagar. Und es ist wirklich sehr nett hier. Ganz anders, viel gruener, ruhiger und freundlicher.
Ich wuerde prinzipiell keinem (vor allem der zuvor noch nie in Indien war) Paharganj fuer die ersten Tage empfehlen. Der Kulturschock ist dort einfach zu gross.

Ab morgen bzw. uebermorgen geht es dann nach Rajasthan. Ich hoffe die Hitze dort ist halbwegs ertraeglich. Ach wie ich das angenehme Herbstwetter in Oesterreich vermisse...

Mittwoch, 30. September 2009

Naranagh

Hi, ihr da zu Hause, bin wieder zurueck von meinem Trek!!

Im Hausboot sind immer weniger Leute und man merkt das immer mehr Touristen den Norden meiden, weil sehr bald der Winter einzieht. Aber der Winter & die Kaelte laesst auf sich warten und wir haben perfektes Herbstwetter hier. Es ist sogar so heiss das wir im Dal-See schwimmen gehen.
So auch zum Glueck bei meinem Trek.
Diesmal hatten wir vor, den Trek von Naranagh zu Sonamarg zu machen. Jedoch lief diesmal nicht alles ohne Probleme…
Es war sehr schwer sogenannte Horsemaenner zu finden, weil der Trek nach Sonamarg ueber einen Berg fuehrt der, wenn ein schlechtes Wetter aufkommt, sehr viel Schnee traegt und es nachts sehr kalt wird. Zudem gibt es fuer die Tiere in den Bergen fast kein Futter mehr.
Zum Glueck hatten wir jedoch perfektes Wetter, wie ihr auf den Fotos sehen koennt.
Ok, nachdem ich mit 3 Indern und 4 Pferden (eigentlich waren es eine Mischung aus Pferd und Esel) begonnen habe, kamen wir nach 2 Tagen wandern zum zweiten Problem: Der Trek fuehrt ziemlich nah an der indisch-pakistanischen Grenze vorbei und wir mussten uns bei dem indischen Army Basecamp registrieren. Leider hat mir keiner vorher gesagt (typisch Inder), dass man als Tourist ein Permit braucht, welches man nur in Srinagar bekommt.
Offiziell dienen solche Permits als Sicherheitsvorkehrung jedoch kosten diese auch einiges an Geld und fliessen damit direkt in die indische Haushaltskasse.
Tja deshalb mussten wir nach Naranagh umkehren.
Als kleines Trostpflaster durfte ich mich mit einem indischen Soldaten fotografieren lassen. Juhu, wie spannend!!!
Wenn mans selbst nicht erlebt, wuerde mans ja fast nicht glauben: Der Offizier dort wollte natuerlich meinen Reisepass sehen, aber hatten keine Ahnung was drinnen steht, weil er einfach kein Englisch konnte. Nicht einmal basics wie Vorname oder Nachname Ich versuchte ihm wirklich 10 mal zu erklaeren, dass ich nicht von Australien komme, sondern von Austria. Er kapierte es einfach nicht.
Danach kamen fragen wie, "Are you married?", "You have girlfriend?" oder das Beste "Whats the name of your father?".

Jetzt wird sich der eine oder andere fragen, wie ist es nun mit 3 Indern fuer 5 Tage alleine in den Bergen? Sagen wirs so: Anstrengend! Andauernd kamen fragen wie “Good?” oder “Tired?” oder andere aenhliche Fragen die nach einiger Zeit jeglichen Sinn fuer einen verlieren. Mein Trick war - sogenannte umgekehrte Psychologie anzuwenden – d.h. mich auf dem selben Niveau zu bewegen und die gleichen Fragen zu stellen.
Inder reden auch die ganze Zeit, wirklich Tag und Nacht. Das Problem ist, dass die Lautstaerke dabei so oft schwankt, dass du glaubst dass sie manchmal wie wild streiten und dann auf die eine oder andere Sekunden ploetzlich wieder normal miteinander reden.
Ich muss jedoch sagen im Endeffekt war es eine super Erfahrung fuer mich, mal wirklich auf mich alleine gestellt zu sein und wir haben uns eigentlich sehr gut verstanden.

So was habe ich nun die naechsten Tage vor. Jetzt ist es mal Schluss mit Trekking. Ich muss mir wieder die abgenommen Kilos raufessen *g*. Eigentlich war man Plan mit dem Jeep nach Leh zu cruisen ein paar Tage dort zu bleiben und dann mit dem Flieger nach Amritsar zu begeben. Jedoch wird derzeit in Indien wie wild gestreikt und es fliegen nur Privatairlines von und nach Leh, was zu teuer ist.
Deshalb werde ich meine Lehreise auf Mitte Oktober verschieben und ab morgen nach Amritsar mit Jeep & Bahn fahren und danach beginnt mein Trip durch Rajasthan. Indische Kultur pur!

Ich habe nun endlich alle derzeitigen Fotos upgeloadet und einige Fotos mit Kommentare versehen. Das war eine Menge Arbeit, ueberhaupt hier bei dem recht langsamen Internet!!! Aber fuer euch ist mir nichts zu teuer. :)

Bis zum naechsten Mal!

Montag, 21. September 2009

Julley!

Nach einer laengeren Pause wieder mal eine Nachricht von mir.
Also wie bereits vorher angekuendigt war ich auf einer 15 taegigen Tour durch Nordindien und summa sumarum es war echt der Wahnsinn. Berge, Berge und nochmals Berge. Soviel Berge, dass es einem zuviel werden koennte...

Ich sitze gerade im Hausboot back in Srinagar und eine nette Kollegin laesst mich auf ihrem Laptop diesen Blog schreiben ;). Bin froh wieder hier zu sein, weil schon wieder neue Traveller eingetroffen sind... und dieses mal sind es neben 2 Finnen + einem Kiwi, man glaubt es kaum, 2 Oessis hier aus Salzburg. Moritz und Hansi (*g*) sind beide erst 19 und machen insgesamt ca. 3 Monate Urlaub in Indien. Respekt.

So zurueck zu meinem Trek. Ich habe einige Fotos gemacht und es war echt schwierig zu entscheiden wann ich ein Foto schiessen soll oder lieber Akku sparen soll. Jetzt im Nachhinein habe ich glaub ich einen guten Ueberblick ueber den Trek mit den Fotos geschafft. Die Bildqualitaet ist leider net immer optimal weil mein Digitaldisplay eingegangen ist und ich jetzt durch das analoge kleine Fenster schauen muss...

Zuerst sind wir mit dem Jeep von Srinagar nach Padum gefahren. Der eigentlich Trek hat in Padum begonnen und endetet in Lamayuru. Es war fuer 7 Tage ca. 5 bis 7 Stunden hartes Wandern angesagt und der hoechste Punkt war auf ca. 5300 Metern. Ich fuehlte mich schon so aehnlich wie Sandra Simon, jeden Tag in der Frueh Zelt abbauen, Pferde packen, Hide & Seek, etc. und am Abend das selbe (meistens ohne Hide & Seek dann). Man gewoehnt sich jedoch dran. Wir hatten 5 Pferde die unsere Sachen wie Zelt, Essen, Rucksack, etc. trugen. Pferde sind echt perfekte Trekker, haette ich nie geglaubt, weil der Trek meistens auf ca. 30 cm breiten Pfaden war und ein Sturz ... naja.

Die Strassen im Norden Indiens sind wirklich unter aller Sau, aber es macht Spass. Die Border Road Organisation, kurz BRO, die verantwortlich fuer die Strassen ist, investiert das Geld eher in Strassenschilder die einem die ganze Fahrt unterhalten wie, „Drink Whisky Drive Risky“, „Drive On Horse Power Not On Rum Power“, „Speed Thrills But Kills“ oder „Life Begins At 40 Your Speed Should End Her“ oder „Its Not A Ralley Enjoy The Valley“. Waere eine gute Idee fuer die Asfinag hier bei uns :).

Man muss auch sagen, dass auf den Strassen viel indisches Militaer unterwegs ist, weil es vor 10 Jahren Schiessereien zwischen Indien und Pakistan gegeben hat. Warum? Siehe Kaschmirkonflikt. Keine Angst, derzeit ist es sicher wie nie.

Der Trek gab mir die Moeglichkeit einen kleinen Einblick in das Leben von den Einheimischen in Ladakh zu schaffen: Sie sind durchwegs Buddhisten und gibt immer ein Kloster, Gompa genannt, in den groesseren Ortschaften die wir durchwandert haben. Wir waren einmal beim Morgengebet dabei (= sehr frueh aufstehen!!!) und es war recht nett zu den tiefen Maennerchoeren zu horchen und Buttertee mit Sampa zu trinken. Buttertee klingt gut ist aber ziemlich grauslich. Sampa ist eine Art Mehl die man zum Tee hinzugibt und es entwickelt sich dann ein Art Klumpen der net wirklich besser schmeckt. Fuer die Buddhisten hier in Ladakh ist das das Fruehstueck. Buttertee gibt einem genug Energie um in den Bergen mit moeglichst wenig Nahrung gesund & fit zu bleiben.

Buddhisten sind sehr freundlich. Man hat sogar die Moeglichkeit meistens gratis in den Gompas zu schlafen. Man darf sich aber nicht viel Komfort erwarten.

Indien hat nicht umsonst ueber eine Milliarde Einwohner. Auf jedem Fleckchen Erde leben Menschen, sei es noch so abgelegen. Ueberall sieht man vereinzelt Huetten die nur ueber kleine Wege erreichbar sind. Ich habe versucht zu erfahren wie die Leute vor allem im Winter ueberleben koennen. Als Antwort stets, kein Problem - wir arbeiten hart im Sommer um das Futter fuer die Tiere (=Heu) und Heizmaterial (=Kot) zu besorgen und lassen es uns im Winter gut gehen :).
Apropos Haeuser. Die Haueser in Ladakh folgen folgendem Schema: Man betritt das Haus und nein man findet sich in keinem Vorraum sondern - ja genau - im Stall. Das Erdgeschoss ist den Tieren gewidment, um in den Wohnbereich zu gelangen muss man in den ersten Stock. Die Haeuser bestehen meistens aus Kueche + Wohnzimmer in einem Raum und einem weiteren Schlafraum. Klo, oder besser gesagt Loch im Boden ist stets im Freien. Geschlafen wird meistens aber in der Kueche, weil es dort am waermsten ist. TV ist Luxus.
Die Raume sind ziemlich niedrig, und die Decke besteht aus Holzpfosten mit Holzaesten ausgelegt. Das Mauerwerk besteht aus Steinen und ein wenig Zement. Die Boeden sind alle mit Teppichen ausgelegt und schaffen ein angenehmes Gefuehl.

Ich hatte das Glueck eine Nacht in so einem Haus bei einer muslimischen Familie zu verbringen. Wir wurden behandelt wie Koenige, wir bekamen gutes Abendessen und Fruehstueck, den besten Schlafplatz und das alles ohne eine einzelene Rupie zu bezahlen.

Hier in Indien gibt es Menschen, Menschen und nochmals Menschen. Ich habe es gestern bemerkt, weil fuer die Moslems ein Feiertag war. Tausende Menschen auf den Strassen und es geht um wie nur was. Das ist sehr ungewoehnlich. Ich bin froh dass es hier im Hausboot sehr ruhig ist und es ist eine Art Rueckzug zu unserer Welt. Ich haette es mir leichter vorgestellt, aber als Europaer drehst du durch wenn du versuchst den selben Lifestyle zu leben. Ich denke das braucht Zeit und Geduld.


Ich werde versuchen den einen oder anderen Kommentar auf dem Webalbum zu den jeweiligen Fotos zu geben.

Morgen startet ein weiterer 5 taegigen Trek, diesmal aber was ganz anderes. Was genau erfahrt ihr schon noch...

PS: Julley bedeutet Hallo auf ladakhisch.

PPS: Siehe mein Post-Update in "Welcome to Delhi".

Donnerstag, 3. September 2009

Srinagar and its Dal lake

Srinagar ist eine muslimische Stadt mit ca. 1 Millionen Einwohnern und es ist wirklich angenehm mal weniger Leute um sich zu haben. Die Leute sind wirklich sehr freundlich und es dreht sich nicht alles um Geld. Als Europaer wirds du staendig angelaechelt weil im September nicht allzuviele Touristen hier sind.

Ich wohne auf einem gemuetlichen Hausboot mit anderen Backpackern verstreut aus England, Italien, Schweden und Spanien. Es ist wirklich sehr nett hier und es gibt jeden Tag gutes vegetarische Essen. Komischerweise hab ich mit dem Essen ueberhaupt keine Probleme und auch das gefilterte Leitungswasser vertrag ich bestens ;)! Go for the filter!!!!

In Srinagar wird derzeit der Ramadam gefeiert und es ist wird die ganze Zeit gebetet. D.h. man hoert bis spaet in die Nacht komische Gerausche von singenden Maennern. Da Ramadam ist, gibts auch keinen Alkohol, aber zum Glueck konnten wir welchen ueber die Armee besorgen (die es eigentlich nicht verkaufen duerfte aber mite Geld geht alles).

Heute bin ich extra um 4 Uhr frueh aufgestanden um mit dem Boot auf einen Gemuesemarkt mittem am See zu fahren *g*. Der See ist an manchen Stellen ziemlich mit Lotus Blueten verwachsen und man hat nur eine kleine schmale Spur um weiter zu kommen. War sehr nett einen Markt auf einem See mitzuerleben.

Ich habe heute gemeinsam mit dem Hausbootbesitzer meine Zeit in Indien geplant. Er hat mir einige Tipps gegeben und gemeinsam einen Zeitplan erstellt. Das ganze war zwar nicht ganz billig, aber ich muss mich zum Glueck nicht mehr um Tickets und Unterkuenfte kuemmern.
Das entspricht zwar nicht ganz meinem Plan den ich am Anfang gehabt habe, aber es ist so das Beste, weil dann kann ich mich ganz auf die Abenteuer selbst konzentrieren und muss nicht muehsam vorher Tickets buchen und Unterkuenfte suchen.

Eines dieser Abenteuer waere dieses: Morgen Donnerstag werde ich mit einer gefuehrten Gruppe eine 15 taegige Trekkingtour durch das Himalyagebiet machen.
Wir werden mit Scherpas und Pferden gehen und von den 15 Tagen earden wir 7 Tag zu Fuss unterwegs sein und die restlichen 8 Tage mit dem Jeep. Angeblich soll es die schoenste Trekkingroute in Kaschmir sein.
Permits, Ausruestung wie warmer Schlafsack, Kleidung, Essen, haben wir uns bereits ausgeborgt.
Bin schon auf die Berge gespannt ;). Die Route beginnt in Kargil und endet in Leh.

D.h. ich werde mich hoechstwahrscheinlich erst in 2 Wochen wieder melden (dafuer aber mit einer Menge Fotos), ich weiss nicht ob es Internetzugang gibt.

Tja, ansonsten ist alles bestens ich bin von netten Backpackern umgeben und mein gesprochenes Englisch wird durch permanents Reden mit ein paar Englaendern und Schweden aufgebessert...

PS: Ich habe es derzeit noch nicht geschafft meine Bilder zu dem Post hier hinzuzufuegen. Jedoch habe ich bis jetzt alle Bilder auf
Picasweb geladen. Viel Spass!

Dienstag, 1. September 2009

Welcome to Delhi!

Ich bin gestern um ca. 1 Uhr in der Frueh in Delhi angekommen. Waehrend dem Flug habe ich mich mit einem netten Klosterneuburger namens Juergen angefreundet der schon die ganze Welt bereist hat, und somit auch Indien. Er hat mir einige Tipps und Anregungen gegeben. Nach seinen Erzaehlungen jedoch wollt ich eigentlich nur noch nach Hause…

Bin dann mit einem netten Taxifahrer zu meinem vorgebuchten Hotel gekommen und konnte so zum ersten Mal die Fahrweise der Inder kennenlernen. Und glaubts mir, die ist keinenfalls jedermanns Sache. Im Prinzip wird nur gehupt, und auch mal gegen den Verkehr gefahren…
Das Hotel ist nett, obwohl es in einer Art Slumgegend liegt. Schon bei der Hinfahrt hab ich einige Kinder und Leute am Strassenrand schlafen gesehen. Ein echt ungewohnter Anblick…

Bin heute so um mittags aufgewacht und dachte mir, scheisse ich sitz da mit meinem Rucksack in einer Stadt fuer die ich nie gebaut wurde und muss nun die kommenden 6 Monate leben…

Ich habe durch Zufall, oder wie Gott es so will, heute einen netten Inder kennengelernt mit dem ich hoffentlich noch einige Zeit in meinem Leben verbringen darf. Er hat mich angesprochen wie ich aus meinem Hotel zum ersten Mal rausgegangen bin und ohne ihn haette ich diesen Tag wahrscheinlich nicht ueberlebt ;)!
Er ist 21 Jahre alt und heisst Ajay. Er ist Student und hat gerade einen Freund in der Gegend besucht.
Mit ihm war ich den ganzen Tag unterwegs und er hat mir einiges interessantes erzaehlt ueber das indische Leben. Er hat mir auch einige Tipps gegeben und wir werden uns hoffentlich im Oktober wieder sehen. Warum und wo? Das erzaehle ich ein anderes Mal ;)!

Mit ihm habe ich mir auch indische Kleidung gekauft und eines vorweg, es ist nicht gerade billig. Nein, umgerechnet ca. 50 Euro hat es mich gekostet (und das nur mit viel handeln), was sehr teuer fuer Indien ist. Aber der Stoff ist aus reinster Seide und extrem angenehm zu tragen (in Oesterreich wuerdest du vielleicht das dreifache zahlen). Ich bekomm jedesmal Blicke von den Indern wenn sie einen Europaer in indischer Kleidung sehen. Ein Foto bekommt ihr noch von mir und meinem Freund ;).

Ich bin auch heute leider schon in den ersten Trick reingefallen: Jedes Hotel steht in Verbindung zu einer Reiseagentur, welche nur darauf aus sind, dass sie einem das
Geld aus der Tasche ziehen. Naja natuerlich bin ich auf ein falsches Zugticket reingefallen und hab ca. 800 Rupees (ca. 11 Euro) verloren (habe dann jedoch anschliessend 400 Rupees wieder zurueckbekommen).

Mein Freund Ajay hat mir dann geholfen und hat mich zu einem offiziellen Reisebuero geschickt und hab dort nun folgendes gebucht: Und zwar fliege ich morgen nach Srinagar (einfach Google Maps bemuhen) in den Noden und werde dort zumindest fuer vier Naechte auf einem Hausboot am Dal See sein mit einigen anderen Backpackern uebernachten. Bin schon sehr gespannt. Srinagar ist eine Stadt wo man Indien so richtig “erleben” kann. Dort herrscht zum Glueck keine Monsum wie derzeit in Delhi und es soll angenehme 25 Grad haben inkl. Tolle Bergsicht. Anschliessend habe ich vor nach Kargil und Leh zu reisen. Aber bis dahin vergehen noch einige Tage ;)!

Abschliessend am Nachmittag wollte ich mit Ajay noch ein Foto machen und haben einen Rishka Fahrer gefragt ob er nicht das Foto machen wollte. Nur hat er sich geweigert und war zugleich voller Sorge weil ich und Ajay vorher essen waren und ein Bier getrunken haben und in Indien jeder Dienstag ein heiliger Tag ist, an dem kein Inder Alkohol trinken darf *g*.

Ein Problem in Indien ist, wem kannst du trauen und wem nicht. Es ist schwierig und man koennte ewig drueber philosophieren. Habe auch kurz darueber heute mit einem Inder gesprochen und er hat mich gefragt ob ich an “Karma” glaube.
Je nachdem ob du ein gutes Karma hast oder nicht, wirst du dich richtigen Leute kennen lernen. Bis jetzt hab ich die richtigen Leute kennengelernt, d.h. ich bin mir sicher, dass ich mit meinem Karma am richtigen Weg bin.

Bleibt dran :)!

PS: Ich wollte mit einem Postupdate eigentlich Fotos raufstellen jedoch hat dieser Internetcomputer einen Virus drauf, der mir beim Einstecken meiner Speicherkarte alle Fotos geloescht hat :(! Zum Glueck hatte ich erst wenige Fotos gemacht.

UPDATE: Haha, ich wurde Opfer eines boesen Betrugs *g*. In Delhi laufen junge Leute, wie z.B. Ajay herum und versuchen mit einem Kontakt aufzunehmen. Und irgendwie schaffen sie es einem zu dem "offiziellen Reisebuero" zu fuehren, was natuerlich eine private Reiseagentur ist. Ich, wie alle anderen auf diesem Hausboot, sind alle reingefallen.

Aergern? Weinen? Heimfliegen?

Sagen wirs so, mein Karma hat mich an einen Ort gebracht, wos mir wirklich gefaellt und bin mit netten Leuten umgeben. Dafuer danke ich Ajay, wofuer ich ihm jedoch nicht danke ist, dass ich durch ihn Kleidung zu einem viel zu hohen Preis gekauft habe. Durch meine Naivitaet habs ichs natuerlich geglaubt. Ajay hat durch mich ein perfektes Opfer gefunden.

Das Geld tut mir nicht wirklich weh, ich hoffe jedoch der Verkauefer kauft seinen Kindern was Schoenes, oder seiner Frau...

Sonntag, 30. August 2009

Pack My Ride

So nun ist es soweit, morgen geht’s los und komischerweise bin ich überhaupt nicht nervös. Naja, ich bin jetzt ziemlich erleichtert, dass ich bei meiner Ankunft nun ein Hotel zur Übernachtung habe. Listen to my story:

Eigentlich habe ich vorgehabt, dass ich die erste Nacht im Flughafen verbringe bzw. mit einem Taxi nach Delhi fahre und dort mitten in der Nacht eine Unterkunft suche. Soweit so gut. Nur hat mir eine solche Vorgehensweise heute eine nette Dame von der Austrian Airlines Hotline dringendst abgeraten, da ihr Sohn vor einem Jahr den gleichen Plan hatte, und der Taxifahrer ihn anschließend ins Niemandsland vor ein teures Hotel gebracht hat.
Hab das Hotel nun auf Rate2Go gebucht und darf nun in einem schönen oder weniger schönen Hotel vor dem Bahnhof in Old Delhi schlafen. Nice!

Bin jetzt auch mal endlich fertiggeworden meinen Rucksack zu packen. Folgende Sachen werden mitgenommen:
• 55 +10 Liter Rucksack
• 2 Wanderstecken
• Isomatte bei feuchten oder kalten Boden
• Microfleece Handtuch (trocknet extrem schnell und soll antibakterielle Eigenschaften haben)
• Zusammenklappbares Essbesteck
• Flachmann um jedes Mal nach dem Essen einen Schnaps zu trinken
• Hüttenschlafsack aus Baumwolle
• Moskitonetz + Befestigungskit wie Schrauben, Knöpfe, Schnur, etc.
• Erste Hilfe Set bestehend aus Pflaster, Bänder, Desinfektionspflaster, etc…
• Fieberthermometer
• 2 Stück Seifen fürs Waschen + Haarewaschen + Seifenbox
• MSR Miniworks Wasserfilter
• 2 Weitgewindetrinkflaschen
• Medikamente gegen alles was man so haben kann
• 4 x NoBite Insektenschutz für Haut und Kleidung
• Reisewecker
• Nagelschere + -feile
• LED – Stirnlampe
• Reinigungstücher und Wundspray
• Langenscheidt OhneWörterBuch: 550 Zeigbilder für Weltenbummler (Danke Kati!)
• Gürteltasche für Reisepass und Bakomatkarte bzw. Kreditkarte
• Reisepass + Kopie
• Bankomatkarte und Kreditkarte + Kopien
• Kopie vom Impfpass
• Kontoauszug um nachzuweisen, dass ich eh genug Kohle habe ;)
• Zahnbürstl + -pasta und Zahnseide (ganz wichtig)
• Rasierer + Schaum und After Shave (jaja in Indien wird fleißig rasiert *g*)
• Sonnencreme + Gesichtscreme
• Digitalkamera + Adapter + Ladegeräte
• MP3 Player + Ladekabel
• Handy (Mobilbox ausgeschalten) + Ladekabel
• Ein paar Gummiringerl + Plastiksackerl
• Flip-Flops
• Lonely Planet Indien
• Zwetschkenschnaps (Danke Sebastian)
• Tagebuch (Danke Vicky) + Stifte
• Passfotos für Visas den für Thailand, etc.
• 5 Paar Socken
• 4 Unterhosen
• 4 T-Shirts
• 1 kurze Hose
• 2 lange leichte Hose
• 1 Badehose
• Funktionsunterwäsche für den Norden von Indien
• Festes Schuhwerk

Ganz schön einiges, aber naja das ist Minimalausstattung oder? Kommentare erwünscht!

PS: Der nächste Post kommt dann von einem Internet Cafe in Delhi! Na dann einen guten Flug, Matthias!

Mittwoch, 5. August 2009

Visa Rebulic Of India

Ich bin seit gestern stolzer Besitzer des 6 monatigen Touristenvisums fuer Indien. D.h. das Datum wann ich Indien spaetestens verlassen sollte waere dann der 05.02.2010.

Zum Glueck verlief alles so ziemlich problemlos. Hatten die indischen Beamten (die uebrigens direkt gegenueber der Oper sitzen) am Vormittag noch eine recht ernste Miene aufgesetzt, hatten sie dann am spaeten Nachmittag den gleichen freudestrahlenden Ausdruck wie alle anderen, die ihren Reispass + Visum ploetzlich in den Haenden hielten.

So nun meine gewonnen Erfahrungen dazu? Wenn man sich den Antrag genauer ansieht, dann steht man vor Fragen wie: wann ist das genaue Ausreisedatum aus Indien, wie lange benoetigt man das Visum, bei wem kann nachgefragt werden ob genuegend Geldmittel fuer die Reise zur Verfuegung stehen, etc.
Die korrekten Antworten koennten schwierig zu finden sein, wenn man jetzt wie ich, nicht genau weiss, wann man aus Indien wirklich ausreist. Am Besten ein theoretisches Datum angeben und keine ca., vielleicht, mal schaun, weiss nicht Angaben od. das beruehmte Tilde (~) Vorzeichen verwenden. Man kann sich sicher sein, dass einem das rausgestrichen wird und nachgefragt wird. Und wenn man dann noch mit "Maybe", "Don't know" etc. antwortet dann mischt sich dann auch noch der 2te Beamte mit ein und man kommt noch mehr in Argumentationsnot... (ist einem vor mir passiert).

Dabei soll Indien noch eine Kinderspiel sein (naja ist es ja auch ;), bei China z.B. musst du angeblich eine genaue Reiseroute bzw. Hotels etc. angeben. Wie gesagt fuer den 08-15 Touristen, der z.B. ueber eine Agentur bucht kein Problem, aber so mit Rucksack und Mal-schaun-wohin Reisenden alles net so einfach.

Mit meinem Visum in der Hand steht der Reise nun wirklich nichts mehr im Weg!!!

Bezueglich Reiseroute und Packingliste werd ich sicher noch vor meiner Abreise posten.

Montag, 30. März 2009

Erster Post

Juhu, dass ist nicht nur der erste Post auf diesem Blog sondern auch der erste in meinem Leben :)!